Roboy ist einer der ersten humanoiden Roboter weltweit, der sich bewegen soll wie ein
Mensch. Er ist Botschafter der aktuellen Robotik Forschung. Seit dem Startschuss im Juni
2012 arbeiten verschiedene Teams aus Industrie und Forschung am Körper Roboys: Kopf,
Armen, Beine, Steuerung - der Technologietransfer ist enorm. Der Oberkörper mitsamt
den Armen des 130 cm grossen Roboters ist bereits montiert, zurzeit werden die ersten
Bewegungen einprogrammiert.Die kindliche Grösse ist laut Projektleiter Adrian Burri damit
er sympathisch wirkt.
Sympathisch soll Roboy auch durch seine Bewegungen werden. Er ist
ein sogenannter soft robot, ein Roboter, der sich fast so weich und elegant bewegen soll wie
ein Mensch. Bisher werden die meisten Roboter durch Motoren in ihren Gelenken bewegt,
was ihnen die typischen steifen Gesten verleiht. Roboys Gelenke jedoch werden über
Kunststoffsehnen gesteuert, welche die Knochen des künstlichen Skeletts miteinander
verbinden. Elektromotoren ziehen und verkürzen die Sehnen und imitieren 50, zusammen
mit elastischen Federelementen, die Muskelbewegung im menschlichen Körper, später wird
Roboy auch mit einer künstlichen Haut überzogen werden. Mit dem Vorläufer-Roboter Ecce
hat Projektinitiator Rolf Pfeifer das Konzept der künstlichen Sehnen über die letzten Jahre
erforscht. Die Quintessenz daraus fliesst nun in den Roboy ein. Sein Ziel ist eines Tages
mehrere Roboys zu bauen und an andere Forschungseinrichtungen zu verteilen.
Roboy ist der Startschuss für eine längere Forschungsanstrengung in humanoider Robotik. Dafür
schicken seine Entwickler Roboy als Botschafter in die Welt. Er soll die breite Öffentlichkeit
f¨r die Thematik Robotik sensibilisieren und vor allem die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten
der Robotik aufzeigen. Open source ist Teil dieser Ö;ffentlichkeit, sämtliche
Entwicklungsschritte werden laufend im Internet publiziert. Konstruktionsdaten,
elektronische und mechanische Komponenten, Steuerungsprogramme sollen nach dem
Robot on Tour publiziert werden. Die Projektzeit von 9 Monaten ist sehr anspruchsvoll und
neu für alle Beteiligten. Es bleibt spannend, ob die Entwicklungszeit für ein Menschenkind
auch für den Roboterjungen reicht.