Der Kampf ums autonome Fahren
Der Kampf unter den Herstellern begann schon in den 1970ern und 80er Jahren, zu welcher Zeit bereits die ersten rudimentären Assistenz-Systeme, wie beispielsweise die Stabilitätskontrolle (ESP) oder das Antiblockiersystem (ABS), auf dem Markt erschienen waren. Seither hatte es immer mehr Assistenzsysteme in Serienfahrzeugen gegeben. Neue technologische Helfer integrieren vor allem Premiumhersteller wie Mercedes Benz, Audi oder BMW in ihre Fahrzeuge.
Doch der Prozess in Richtung des voll autonomen Fahrens ging nur sehr langsam voran, bis Tesla im Jahr 2015 richtig Schwung in den Wettbewerb brachte. Dies taten sie, indem sie im Tesla Model S das teilautonome System Autopilot per Software-Update freischalteten. Dieses System konnte bereits automatisch den Abstand zu anderen Autos halten und die Spur von selbst wechseln. Tesla startete somit ein Wettrennen unter den Automobilherstellern, um die nächsten Stufen des automatisierten Fahrens zu erreichen.
Das Center of Automotive Management (CAM) zeigte in der letzten Studie, dass zwischen 2012 und 2020 vor allem deutsche Hersteller wie der Volkswagen-Konzern, Daimler und BMW die Technologie des Autonomen Fahrens dominierten. Auf Platz vier folgte Tesla. Die Hersteller werden in nächster Zeit versuchen, die Autonomiestufen 3 und 4 zu erreichen.
Mercedes-Benz eilt dem Rechtsrahmen voraus

Daimler kündigte an, dass in Deutschland bereits 2021 die autonomen Fahrfunktionen auf Level 3 zertifiziert werden sollen. Der Drive Pilot erhielt vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) die Systemgenehmigung. Dieser wird nun auf deutschen Autobahnen die gesamte Fahrtätigkeit übernehmen können, solange 60 km/h nicht überschritten werden. Der Fahrer muss aber stets übernahmebereit sein. Ausserdem funktioniert das System in Tunneln und Baustellenabschnitten nicht, ebenso wenig wie beim Treffen auf Rettungsfahrzeuge oder bei regnerischem Wetter. Bei den Sensoren bedient sich der Hersteller bei der zweiten Lidar-Generation des Valeo Scala, welcher zukünftig in der S-Klasse zum Einsatz kommen wird.
In der ersten Jahreshälfte 2022 soll der Drive Pilot für die S-Klasse herausgegeben werden, später wird der EQS folgen. Man wird versuchen, das System auch in weiteren europäischen Ländern zur Verfügung zu stellen. Auch an umfangreiche Tests in den USA und China wird bereits gedacht.
Tesla leistet Pionierarbeit mit dem Autopiloten

Derzeit fährt der Tesla Autopilot an der Grenze zum dritten Level des autonomen Fahrens, somit fährt dieser bereits grösstenteils selbstständig. Jedoch wird Tesla dafür kritisiert, dass sie eine halbfertige Selbstfahrtechnologie auf den Markt bringen und somit mit dem Leben von Menschen spielen würden. Dies ist deshalb möglich, da es in den USA nur schwache Regularien für das autonome Fahren gibt.
Noch mehr Kritik gibt es an Tesla, da sie ihr System «missverständlicherweise» als vollautonomes System bezeichnen würden und somit Kunden dazu verleitet werden, sich während der Nutzung des Autopiloten falsch zu verhalten.
Mit immer neueren Updates und neueren Versionen ist Tesla stets darum bemüht, den Autopiloten zu verbessern. So soll mit der neusten FSD Beta 10.10 selbständiges Abbiegen und das Spurenwechseln stark verbessert worden sein, genauso wie das Erkennen von Stoppschildern. Oft seien die Tesla-Fahrzeuge nur über diese hinweggerollt.