Tor ist ein Overlay-Netzwerk (eigene Adressierung und oberhalb existierender Infrastruktur) zur anonymen Suche und kann im Internet für Browsing, Instant Messaging, IRC, SSH, E-Mail und P2P eingesetzt werden.
Die Hintergrundidee des Browsers ist die Nutzer zu schützen, deshalb basiert es auf dem Fundament des Onion-Routings. Dies ist eine Technik um Anonymität im Netz zu erreichen.
Der Name Tor ist ein Akronym von The Onion Routing, jedoch verwendet das Netzwerk heute dieses nicht mehr als Akronym.
Geschichte:
2000: Erste Ideen
2002: Beginn der Arbeiten an der Universität Cambridge
20. 9. 2002: Veröffentlichung Alpha-Version
2001-2006: Unterstützung von etlichen wissenschaftlichen Organisationen wie United States Naval Research Laboratory, Electronic Frontier Foundation
Dezember 2006: Gründung des Tor-Projekts durch Dingledine und Mathewson als NOP(Non-Profit-Organisation)
März 2011: Auszeichnung für gesellschaftliche Nutzen. Grund ist weltweit für 36 Millionen Menschen unzensierter Zugang, Wichtigkeit in der Oppositionsbewegung im Iran und in Ägypten. Das Projekt wurde zu 60% von der US-Regierung finanziert.
Juni 2014: Feststellung der Überwachung der Bundeskanzlerin und eines Tor-Knotens durch die NSA.
Oktober 2014: Facebook im Tornetzwerk über eigene Adresse abrufbar, ebenfalls im Sinne des unzensierten Zugangs.
Juli 2016: Neuer Vorstand des Projekts.
2019: BBC und deutsche Welle stellen ihre Websites ebenfalls auf Tor um Zensur aus dem Weg zu gehen.
2022: Twitter tut dem gleich, als Folge des Ukrainekriegs.
Kritik und Schwachstellen:
Grenzen: Es ist möglich sämtliche Aktivitäten im Tor-Browser nachzuvollziehen. Findet man den ersten und letzten Knoten der Verbindung ist die Überwachung möglich. Somit bietet auch Tor keine Grenzenlose Anonymität.
Missbrauch: Bereits 2006 wurden erste Tor-Server beschlagnahmt, auf Grund der Vermutung der Verbreitung von Kinderpornografie. Aufgrund der Anonymität wurde die Ermittlung der Nutzer als aussichtslos eingestuft.
Dan Egerstad konnte durch seinen eigenen Versuch, besonders auf E-Mail-Postfächer, Zugangsdaten erhalten. Diese lieferte er an die Behörden. Um diesen Missbrauch zu verhindern genügt eine Transportverschlüsselung.
Datenbank der NSA: Die NSA speichert Daten über Extremisten in ihrer Datenbank. Dies fanden drei deutsche Journalisten heraus.