Die kunstliche Intelligenz ist etwas was wir alltaglich benutzen. Aber wie fang das akles an?
Wer hatte die Idee so etwas herzustellen? Was waren die erste Erfindungen?
1936: Turingmaschine
Er erfand die Turing-Maschine und damit die Grundlage fur die Entwicklung von Computern.
Der britische Mathematiker Alan Turing beweist durch seine Theorien, dass eine Rechenmaschine – eine sogenannte „Turingmaschine“ – in der Lage ware, kognitive Prozesse auszufuhren, sofern diese sich in mehrere Einzelschritte zerlegen und durch einen Algorithmus darstellen lassen. Damit legt er den Grundstein fur das, was wir heute unter Kunstlicher Intelligenz verstehen.
1956: Die Geschichte beginnt: der Begriff „KI“ entsteht
Als Geburtsstunde der KI wird in Geschichtsbuchern das „Summer Research Project on Artificial Intelligence“ angesehen, welches im Jahr 1956, unter Leitung von John McCarthy, am Dartmouth College in New Hampshire in den USA stattfand. Gemeinsam teilten die Konferenzteilnehmer, worunter sich Erfinder, Forscher oder Informationstheoretiker befanden, die uberzeugung, dass Denken auch ausserhalb des menschlichen Gehirns stattfinden kann.
Sie sind der Ansicht, dass Aspekte des Lernens sowie andere Merkmale der menschlichen Intelligenz von Maschinen simuliert werden konnen. Der Programmierer John McCarthy schlagt dafur den Begriff „Kunstliche Intelligenz“ vor. Wahrend der Konferenz wird mit dem „Logic Theorist“ – der es schafft, mehrere Dutzend mathematische Lehrsatze zu beweisen – zudem das erste KI-Programm der Welt geschrieben.
1966: Geburt des ersten Chatbots
Der deutsch-amerikanische Informatiker Joseph Weizenbaum vom Massachusetts Institute of Technology erfindet ein Computerprogramm, das mit Menschen kommuniziert. uber Skripte simuliert „ELIZA“ verschiedene Gesprachspartner, beispielsweise einen Psychotherapeuten. Weizenbaum ist uberrascht, mit welch einfachen Mitteln „ELIZA“ die Illusion eines menschlichen Gesprachspartners erzeugen kann.
1972: KI gelangt in die Medizin
Mit „MYCIN“ findet Kunstliche Intelligenz den Weg in die Praxis: Das von Ted Shortliffe an der Stanford University entwickelte Expertensystem wird zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt. Expertensysteme sind Computerprogramme, die das Wissen eines bestimmten Fachgebietes durch Formeln, Regeln und eine Wissensdatenbank bundeln. In der Medizin dienen sie zur Unterstutzung bei Diagnose und Therapie.
1986: „NETtalk“ spricht
Der Computer erhalt erstmals eine Stimme. Durch die Eingabe von Beispielsatzen und Phonemketten bringen Terrence J. Sejnowski und Charles Rosenberg ihrem Programm „NETtalk“ das Sprechen bei. „NETtalk“ kann Worter lesen und korrekt aussprechen sowie das Gelernte auf ihm unbekannte Worter anwenden. Damit ist es eines der fruhen kunstlichen neuronalen Netze – also Programme die mit grossen Datensatzen gefuttert werden und darauf aufbauend eigene Schlusse ziehen konnen. In Aufbau und Funktion ahneln sie damit dem menschlichen Gehirn.
1997: Computer schlagt Schachweltmeister
Die KI-Schachmaschine „Deep Blue“ der Firma IBM bezwingt den amtierenden Schachweltmeister Garry Kasparov in einem Turnier. Dies gilt als historischer Erfolg der Maschinen in einem Bereich, der bislang vom Menschen dominiert wurde. Kritiker werfen jedoch ein, dass „Deep Blue“ nicht durch kognitive Intelligenz, sondern nur durch das Berechnen aller denkbaren Zuge gewonnen habe.
2011: KI erreicht den Alltag
Technologiesprunge bei der Hard- und Software bahnen Kunstlicher Intelligenz den Weg in das tagliche Leben. Leistungsstarke Prozessoren und Grafikkarten in Computern, Smartphones und Tablets ermoglichen es normalen Verbrauchern auf KI-Programme zuzugreifen. Insbesondere Sprachassistenten erfreuen sich grosser Beliebtheit: Apples „Siri“ kommt 2011 auf den Markt, 2014 stellt Microsoft die Software „Cortana“ vor und Amazon prasentiert 2015 Amazon Echo mit dem Sprachdienst „Alexa“.
2011: KI „Watson“ gewinnt Quizshow
Das Computerprogramm „Watson“ tritt in Form eines animierten Bildschirmsymbols in einer US-amerikanischen TV-Quizshow an und gewinnt gegen die menschlichen Mitspieler. Damit beweist „Watson“, dass es die naturliche Sprache versteht und schnell auf schwierige Fragen antworten kann.
2018: KI debattiert uber Raumfahrt und vereinbart einen Friseurtermin
Diese beiden Beispiele demonstrieren die Leistungsfahigkeit von Kunstlichen Intelligenzen: Im Juni liefert sich „Project Debater“ von IBM mit zwei Debattiermeistern ein Rededuell uber komplexe Themen – und schneidet dabei beachtlich ab. Wenige Woche zuvor demonstriert Google auf einer Konferenz, wie die KI „Duplex“ beim Friseur anruft und im Plauderton einen Termin vereinbart – ohne dass die Dame am anderen Ende der Leitung merkt, dass sie mit einer Maschine spricht.